Gemeinsam die Zukunft der europäischen Pflanzenzucht schützen

Keine Patente

Jetzt eine Email an die EU-Kommission schreiben, um sie aufzufordern, gegen Patente auf Saatgut aktiv zu werden! (Auf Link klicken)

In den letzten 10 Jahren stieg die Zahl von Patenten auf traditionell gezüchtete Pflanzen, wie Brokkoli, Tomate, Melone, Spinat, Salat, Mais, Weizen oder Gerste. Mehr als 1.000 Pflanzensorten sind bereits von Patenten betroffen. Diese Patente, die oft internationalen Agrochemie-Unternehmen gehören, sind ein Verstoß gegen das europäische Patentrecht und gefährden die Handlungsfreiheit traditioneller Züchter*innen. Die Schlupflöcher in den Gesetzestexten müssen endlich geschlossen werden!

Was ist das Problem?

Patente auf Gene, Saatgut und Lebensmittel stellen eine der größten Gefahren für die globale Ernährungssicherheit und die regionale Ernährungssouveränität dar. Diese Patente können die Nutzung der biologischen Vielfalt für die weitere Züchtung blockieren. Bislang hatten die Züchter*innen freien Zugang zu konventionell gezüchteten Sorten, um damit noch bessere Sorten zu züchten. Diese Freiheit der traditionellen Züchtung, die auch eine Grundlage für die Vielfalt auf dem Acker ist, könnte schon bald der Vergangenheit angehören.

Wird diese Entwicklung nicht gestoppt, hat die Mehrheit der Züchter*innen keine Möglichkeit mehr, die vorhandenen Sorten oder natürliche Pflanzenpopulationen für die Züchtung zu nutzen, ohne eine Patentverletzung zu riskieren. Folglich werden viele Züchter*innen entweder die Züchtung aufgeben müssen oder durch den Abschluss von Lizenzverträgen in die Abhängigkeit der großen Unternehmen geraten.

All dies wird auch Auswirkungen auf den Globalen Süden haben, da dort viele Länder auf Druck des Globalen Nordens Rechtsvorschriften erlassen haben, die Patente auf Saatgut zulassen. Dies könnte die Ernährungssouveränität in diesen Ländern sowie die traditionelle regionale Erzeugung, Vermehrung und den Austausch von Saatgut weiter massiv einschränken.

Was muss getan werden?

Wir wollen die Unabhängigkeit von Züchter*innen, Gärtner*innen und Landwirt*innen in Europa erhalten, die Züchtung, Anbau oder Vermehrung konventionell gezüchteter Pflanzen und Tiere betreiben. Der dafür notwendige Zugang zu biologischer Vielfalt, um unter anderem auf Klimawandel und Artensterben zu reagieren, darf nicht durch Patente kontrolliert, behindert oder blockiert werden.

In der Folge müssen Patente auf Verfahren, die auf Kreuzung, Selektion, der Verwendung natürlicher genetischer Variationen oder zufälligen Mutationen beruhen, ebenso verboten werden wie die Ausweitung von Ansprüchen von Gentechnik-Patenten auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Tiere, auf Pflanzensorten und Tierrassen.

Die Auslegung des Patentrechts muss sobald wie möglich durch die Vertragsstaaten im Verwaltungsrat des Europäischen Patentamts korrigiert werden. Dabei kann die EU eine führende Rolle spielen. Zudem sollten die Regierungen die korrekte Auslegung der Patentgesetze auch in den nationalen Patentgesetzen durchsetzen.

Jetzt aktiv werden!

Um Ernährungssouveränität und Zugang zu Saatgut in Europa zu schützen, können wir gemeinsam die Aufmerksamkeit für Risiken von Patenten auf Saatgut erhöhen, politische Entscheidungsträger*innen mobilisieren und Lösungen anstoßen.

Jetzt eine Email an die EU-Kommission schreiben, um sie aufzufordern, gegen Patente auf Saatgut aktiv zu werden! (Auf Link klicken)

Für aktuelle Infos folge uns auf Facebook oder Twitter! #KeinePatenteAufSaatgut

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Hintergrundinfos als PDF

Der Flyer zur Kampagne in digitaler Version

Organisationen und Züchter*innen, die diese Kampagne unterstützen möchten, senden wir gerne Flyer (A6, gefaltet mit 8 Stickern) oder einzelne Sticker zu.

Kontakt: johanna.eckhardt@no-patents-on-seeds.org

GRAFIK LOGO: Timo Zett